Champions League kann jeder – Besuch beim FC Remscheid

Mein größter Wunsch war es einmal den FC Reeemscheid spielen zu sehen dürfen. Diesen Traum konnte ich mir jetzt erfüllen. Anlass war das Achtelfinale im Niederrheinpokal gegen Rot-Weiß Oberhausen.

Erst letzte Woche bestach das Böllenfalltor durch große Improvisation, doch der FC Remscheid setzte noch einen drauf. Das örtliche Röntgenstadion besitzt keine Flutlichtmasten. Ein Problem für das Pokalspiel um 19.00 Uhr. Doch ein Elektrotechnikstudent sorgte für Abhilfe. Bereits zum zweiten Mal wurde provisorisches Flutlicht im Röntgenstadion installiert. Interessanterweise waren beide Spiele gegen RWO.

Das Stadion des FC Remscheid ist vom Bahnhof Lennep einfach zu Fuß zu erreichen. Direkt davor gibt es zwei Supermärkte, die genug Möglichkeiten für Last-Minute Verpflegung bieten. Ohne die Flutlichtmasten ist das Stadion recht unauffällig. Damit man die Spiele nicht auch von außerhalb verfolgen kann, verdecken Mauern oder  Sichtschutzzäune fast das gesamte Stadion. Diese besitzen jedoch einige Löcher, was den ein oder anderen ungebetenen Gast sicherlich gefreut hat. Das Röntgenstadion besitzt vier voneinander getrennte, unterschiedliche Tribünen und eine Aschenbahn, die ihren Namen zurecht trägt. Sitzplätze gibt es auf beiden Geraden in der Mitte, der Rest sind Stehplätze. Insgesamt hat es eine Kapazität von etwa 12.000.

Remscheid-Pano

 

Im Stadion war noch wenig los, die Fans des FCR sammelten sich vor dem Stadion um gemeinsam in den Block zu gehen. Das taten sie etwa eine halbe Stunde vor Spielbeginn um Fahnen aufzuhängen und sich einzusingen. Als die Mannschaften, flankiert von zwei kleinen Nebelkanonen das Spielfeld betrat, nutzten auch sie die Gelegenheit und zündeten ein minutenlanges Feuerwerk. Ungefähr 1200 Zuschauer waren vor Ort, darunter etwa zwei Busladungen aus Oberhausen.

Remscheid-Pyro

 

Eine halbe Stunde verlief die Partie recht offen, mit einer guten Chance auf beiden Seiten. Dann erzielte RWO in kurzer Zeit zwei Treffer und damit die Vorentscheidung. Der guten Stimmung aus der Heimkurve tat das keinen Abbruch. Die Fans der Heimmannschaft unterstützten ihre Mannschaft das gesamte Spiel. Immer wieder besangen sie ihre stolze Röntgenstadt und den FCR. Die Gäste blieben relativ stumm und so mussten auch andere Vereine aus dem Umland für Schmähgesänge herhalten. Zum Beispiel wollten sie aus der Schwebebahn in Wuppertal das größte Freudenhaus der Welt machen.

Als die Partie schon längst entschieden war erzielte Remscheid das Tor des Abends. Über Links zog Mittelfeldspieler Graziano in den Strafraum und hämmerte den Ball aus spitzem Winkel ins lange Eck. Kurz vor Schluss fing es leicht an zu regnen und Oberhausen erzielte das 7:1 zum Endstand. Dennoch verließ fast niemand früher das Stadion. Die Zuschauer hielten es mit einem Remscheider Fangesang: Champions League kann jeder, Scheiss auf erste Liga…

Mirkchief

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